Zu Besuch im besten Hotel Europas

Am Ufer des Comer Sees gelegen, ist das Il Sereno ein zeit- genössisches Luxushotel von unvergleichlichem Rang. Es vereint die reichhaltige Designgeschichte Norditaliens mit präziser Baukunst in einer einzigartigen Lage direkt am Wasser. Gegründet von Luis Contreras, trotzt das Hotel den üblichen Konventionen und bietet Gästen ein Erlebnis, bei dem modernes Design nahtlos mit der atemberaubenden natürlichen Schönheit seiner Umgebung verschmilzt. Zum Hotel gehört auch die nahegelegene Villa Pliniana mit 20 Zimmern, die bereits von Napoleon besucht wurde und anspruchsvollen Gästen exklusiv zur Verfügung steht. Im Jahr 2023 wurde das „Il Sereno“-Hotel zum besten Hotel Europas gewählt.

Il Sereno hat eine besondere Geschichte; wie ist dieser Ort entstanden?

Manchmal entstehen die besten Dinge im Leben durch Glück. Vor vielen Jahren hatte ich das Vergnügen, ein entzückendes Architektenpaar am Pool unseres Hotels in St. Barth kennen- zulernen, mit denen wir eine enge Freundschaft entwickelten. Nach dem Erfolg unseres Projekts in St. Barth dachten sie daran, das Geschäft auszuweiten. Zwei Jahre später brachten sie mich auf die Idee, das Gebiet um den Comer See zu erkunden, das wir bis dahin gar nicht auf dem Radar hatten. Ganz im italienischen Stil, hatten sie eine Verbindung über einen Freund eines Familien- mitglieds, der uns über ein altes, verlassenes und herunterge- kommenes Gebäude in Como informierte, das zum Verkauf stand. So begann unsere Reise! Nach jahrelanger engagierter Arbeit verwirklichten wir unsere kreative Vision und enthüllten stolz das Il Sereno Lago di Como.

Was braucht es, um zu den besten Hotels der Welt gewählt zu werden?

Die Kriterien für solche prestigeträchtigen Auszeichnungen sind manchmal undurchsichtig. Unser Hauptaugenmerk liegt jedoch immer darauf, die Zufriedenheit unserer Gäste sicherzustellen. Wir betrachten es als Glücksfall, uns an einem der faszinierend- sten Reiseziele der Welt zu befinden. Wir haben ein originelles und beeindruckendes architektonisches Juwel geschaffen und werden von einem außergewöhnlichen Team von Fachleuten unterstützt, das sich der Glückseligkeit unserer Gäste verschrieben hat. Wenn diese Elemente zusammenkommen, sind wir ungemein dankbar für die Anerkennung, die wir erhalten.

Was ist die Geschichte hinter der Villa Pliniana?

Ich mag voreingenommen sein, aber ich glaube aufrichtig, dass die Villa Pliniana zweifellos die exquisiteste Villa am Comer See ist. Erbaut im 15. Jahrhundert, einer Zeit, in der solche majestätischen Strukturen um den See herum selten waren, thront sie über einer natürlichen Wasserquelle. Diese Quelle speist die Wasserfälle auf dem Grundstück, die bis zum See hinunterstürzen – einer davon so- gar direkt durch eines der Schlafzimmer. Neben der Pliniana-Quelle wird die Liegenschaft von zwei weiteren Wasserfällen begrenzt, die während der Regenzeit wirklich spektakulär sind. Die Villa trägt den Namen Plinius’ (Plinio) des Älteren, des römischen Konsuls, der diese Wasserquelle ausgiebig untersuchte und sie in seiner Naturgeschichte (77 n. Chr.) erwähnte. Auch Leonardo Da Vinci untersuchte die Quelle, und es wird gemunkelt, dass Napoleon einmal in der Villa übernachtete. Während der Ro- mantik besuchten Persönlichkeiten wie Rossini, Bellini, Verdi, Byron und Percy Shelley das Haus und schwärmten von diesem, wobei Shelley bemerkte: „Dieser See übertrifft alles, was ich je an Schönheit gesehen habe ... aber das prächtigste Bild ist das von Villa Pliniana.“ Im 20. Jahrhundert verfiel die Villa und wurde ein Jahrhundert lang weitgehend vernachlässigt. Sie wurde jedoch seitdem sorgfältig restauriert und steht nun un- seren Kunden zur Verfügung, um sie zu erleben. Ich entschied mich damals, sie nicht als klassisches Hotel zu betreiben, weil das dem Gebäude nicht gerecht geworden wäre. Stattdessen vermieten wir das Anwesen nur als Ganzes, um sicherzustellen, dass man die Villa so erleben kann, wie es ursprünglich gedacht war. So zieht die Villa Gäste mit den höchsten Ansprüchen an und wird als Veranstaltungsort und für Fotoshootings für High- Fashion-Brands vermietet.

Wie sind Sie an das Designkonzept des Hotels herangegangen, und was hat Sie inspiriert?

Wir haben hier am Comer See unseren eigenen Weg eingeschla- gen, und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft wir für verrückt erklärt wurden, weil wir uns auf ein modernes Projekt in einem so geschichtsträchtigen Ort eingelassen haben. Viele zweifel- ten an der Machbarkeit und waren überzeugt, dass wir deshalb scheitern würden. Unser Erfolg ist jedoch ein Beweis dafür, dass wir mit unserer Vision nicht falsch lagen. Die Entscheidung für ein modernes Design stand immer fest, auch wenn ihre Umsetzung alles andere als einfach war. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, und ich konnte mir nicht vorstellen, eine traditionelle Fassade bei einem Neubau nachzubilden. Außerdem, da wir uns am Comer See, in der Lombardei, nur einen Steinwurf von Mailand entfernt, befinden – einem globalen Zentrum des Designs –, lag es nahe, auf den Reichtum an Talent und Handwerkskunst zurückzugreifen, der uns hier zur Verfügung stand. Mit dem industriellen Herz der italienischen Möbelindustrie, der Brianza, weniger als 20 Kilome- ter entfernt, war die Zusammenarbeit mit den besten Mailänder Designern und lokalen Handwerkern eine logische Konsequenz. Wir hatten außergewöhnliches Glück, dass die Designerin Patricia Urquiola unsere Vision sofort unterstützte und sich mit unserer Idee identifizierte, um unser Hotel zum Leben zu erwecken. Unsere Direktive war kristallklar: Unabhängig davon, wie atem- beraubend unsere Schöpfung ist, muss sie immer der unvergleich- lichen Schönheit jenseits ihrer Fenster nachgeben. So war die Designethik in der Ehrfurcht vor der natürlichen Pracht des Comer Sees verankert. Wo immer Sie sich im Hotel befinden, fungiert die Architektur als nahtloser Hintergrund, der den majestätischen See einrahmt. Darüber hinaus strebten wir eine zeitgenössische Ästhetik an, die von lokalem Charakter und Materialien durch- drungen ist. Die Inspiration kam vom rationalistischen Architekten Giuseppe Terragni aus Como, und durch die Verwendung von lokalem Gestein, wie Ceppo Lombardo und Pietra di Moltrasio, stellten wir sicher, dass wir die Verbindung zur lokalen Tradition erhalten. Uns war wichtig, dass das Design zeitlos ist und wir uns nicht auf flüchtige Trends verlassen. Diese Philosophie brachte Il Sereno hervor, und wir sind zutiefst dankbar, dass sowohl unsere Kunden als auch Kritiker unser Bestreben letztendlich begrüßt und gefeiert haben.