Bei der Fotografie geht es für mich um das Festhalten eines oft unscheinbaren Moments, der in der nächsten Sekunde schon wieder Vergangenheit ist. Durch das Betrachten eines Fotos "von damals“ können wir uns auf eine Zeitreise begeben. Ein gutes Bild weckt Erinnerungen und ist dadurch äußerst emotional. Ich liebe es, genau solche Momente einzufangen und durch mein ganz persönliches Verständnis für visuelle Ästhetik zu einer bleibenden Erinnerung werden zu lassen.
Was für einen Maler der Pinsel ist, ist für mich die Kamera. Es ist ein verbindendes Element um einer fiktiven Idee in meinem Kopf Ausdruck zu verleihen und sie zur Realität werden zu lassen. Man nehme zum Beispiel das „Waves“ Bild aus dieser Serie. Ich wollte eine gewisse fließende Dynamik in dem Bild festhalten. Wellen sind in Bewegung, verändern ihre Form kontinuierlich. Durch gezielte Steuerung der Kamera konnte ich dieses fließende Objekt in seiner abstrakten und gleichzeitig für mich realen Form festhalten. Dies wäre ohne mein Werkzeug, der Kamera, nicht möglich gewesen.
Einen Porsche zu fahren ist mehr als nur von A nach B zu kommen. Ähnlich geht es mir auch, wenn ich einen vor der Linse habe. Die Fahrzeuge von damals wie heute sprechen mich gleichermaßen durch ihre einzigartige Formgebung und Proportionen besonders an. Mir gefällt es die Karosserie und edlen Materialien durch Licht- und Schattenspiele zu inszenieren. Darüber hinaus bin ich seit 2016 im Marketing der Porsche AG angestellt und arbeite aktuell im Team des Marken Managements u. a. an Brand Collaborations. Wahrlich ein Traum, mich beruflich mit der Marke beschäftigen zu dürfen, von welcher ich gerne privat Produkte bestaune und fotografisch in Szene setze.
Als praktisch verlangter Mensch faszinierte mich am Drucken bereits seit jeher der Produktionsprozess. An der Druckmaschine beginnt alles mit einem leeren Papierbogen. Drucken ist ein magischer Prozess, der aus unzähligen Einzelschritten besteht, welche erst durch das Zusammenspiel zu einem Großen und Ganzen führen. Druckfarbe, Speziallack, Folienkaschierung und Prägewerkzeuge sind für sich allein funktionierende Werkzeuge, können sich aber vor allem in Kombination bekräftigen und etwas Einzigartiges entstehen lassen. Diese Handwerkskunst und die dahinterstehende Technologie hat mich so sehr begeistert, dass ich meine Ausbildung zum Drucker durch das Studium im Bereich der Druck- und Medientechnolgie weiter vertiefen wollte.
Collaborations sind für mich das Beiwerk einer größeren Bewegung: Dem Aufstieg von Street Culture. Der Rapper Kendrick Lamar gewinnt den Pulitzer Preis, das größte Luxusmodehaus der Welt Louis Vuitton kommt mit dem Skateboard Label Supreme zusammen. Die Ernennung von Virgil Abloh zum Artistic Director von Louis Vuitton. Konstitutionen werden hinterfragt und unsere Welt befindet sich dank junger Kreativer im Wandel. Da liegt es für mich nahe, dass man sich als moderne Luxusmarke die Frage stellt: Wie würde das Fahrzeug wohl aussehen, wenn ein Fashion Designer mit uns daran arbeiten würde? Wie würde ein Portrait-Fotograf wie Peter Lindbergh wohl unser Fahrzeug fotografieren? Die Fragestellungen sind nahezu endlos und genau das macht den Charme von modernen Collaborations für mich aus.
Grundlegend bin ich Fan von Partnerschaften, die nicht willkürlich wirken sondern durch Substanz und Tiefe glänzen. Die Story wird runder wenn man sich gegenseitig schätzt und weiß, wo der andere herkommt und wofür er steht. Es geht also in erster Linie um Verständnis und Wertschätzung, um gemeinsame Werte. Wer dies berücksichtigt liefert eine starke Grundlage für anschließende kreative Arbeit. Ich frage mich immer, was wir mit welchem Partner umsetzen können, wozu wir alleine nicht in der Lage wären. Nur dann ergibt 1+1 wirklich mehr als 2.
Wer mich kennt weiß, welche übergeordnete Rolle Virgil Abloh in meinem Leben eingenommen hat. Es geht jedoch weniger um einzelne Projekte von ihm, sondern vielmehr um die Tatsache, dass er durch seine Denk- und Arbeitsweise zu dem Gesicht unserer Generation geworden ist. Er hat uns gezeigt, dass es jeder einzelne da draußen schaffen kann, ganz egal mit welchem Background. Virgil kennenzulernen war einer der prägendsten Momente in meinem Leben, seine nahbare und bodenständige Art werden alle die ihn kannten, niemals vergessen.