Ich bin Architekt und Designer und arbeite schon ziemlich lange in Paris, etwa 15 Jahre. In der Architektur arbeiten wir an Projekten wie Hotels, private Aufträge, Restaurants, während wir uns im Design hauptsächlich auf Galerie-Design konzentrieren. Beide Bereiche ergänzen sich eigentlich immer und ergeben ein riesiges Spektrum.
Architektur und Design sind für mich eine Einheit. Ich ziehe keine Grenzen, weil ich einen Türgriff und eine Hausfassade auf die gleiche Weise zeichnen würde. Es wird ihnen allen die gleiche Sorgfalt und Aufmerksamkeit fürs Detail zuteil. Es geht nur um die Skalierung und die Beziehung zum Körper, die alles wirklich leitet.
Ich wurde immer von der Welt der Skulpturen beeinflusst; mein Onkel war Bildhauer und hat mir schon in jungen Jahren beigebracht, Formen durch die Arbeit mit Ton zu erfassen. Ich habe in seinem Atelier gearbeitet, als ich Architektur studierte, und denke daher manchmal immer noch wie ein Bildhauer. Ich bin davon überzeugt, Emotionen vor allem durch die Kraft der Formen übermitteln zu können. Dabei betrachte ich meine Arbeit immer als Möglichkeit jedes Szenario in Frage zu stellen und neu zu denken. Man sollte sich ständig fragen, warum man etwas tut, was seine Bedeutung ist und ob das richtig ist!
Das Echo zwischen dem Raum und dem Körper sowie das Gefühl, dass die Architektur einem vermittelt. Du kannst nichts entwerfen, ohne den Menschen. Das ist und war schon immer die Essenz aller Kreationen; das Ziel muss sein, dass man ein sehr besonderes Gefühl hat, wenn man einen Raum betritt. Es ist ein fortlaufender Dialog zwischen Dichte und Leere, Licht und Dunkelheit - oft von gegensätzlichen Konzepten.
Ich bin ziemlich extrem mit meinem Umfeld. Fast drastisch minimalistisch, würde ich sagen und ich weiß dabei sehr genau, was ich will. Dabei hinterfrage ich alles, was ich besitze. Brauche ich das wirklich? Welchen Zweck erfüllt es? Wäre es ohne vielleicht besser? Das entscheide ich sehr schnell. Dabei würde ich lieber mit nichts leben, statt mit der Ungewissheit darüber, ob ich etwas wirklich brauche. Die wichtigsten Begriffe für mich, bei der Auswahl eines Ortes zum Leben, sind meine eigene Empfindung und Licht. Das ist ganz klar entscheidend für das Wohlbefinden in einem bestimmten Raum.
Place des Vosges.
"If I ever feel better" von Phoenix.
MR Stuhl von Ludwig Mies Van Der Rohe.
Fotos: Alice Mesguich, Gabin Roux