Eklektisch. Meine Möbel- und Objektsammlungen sind nicht besonders einheitlich, sondern fügen sich irgendwie zu einem Patchwork aus Materialien und Formen zusammen. Das hat sich sicher durch zahlreiche Reisen und meine Neugier entwickelt, die ich für ungewöhnliche und handgefertigte Stücke habe.
Es fing damit an, dass ich mit 3D-Software rumspielte, um einfache Kulissen und Räume zu konstruieren, die eigentlich als Grundlage für meine Illustrationen dienten. Seitdem hat sich das Medium stark weiterentwickelt und ist viel greifbarer, anspruchsvoller und realistischer geworden. Man muss aber auch sagen, dass ich mit unglaublich talentierten Kreativen und 3D Künstlern zusammenarbeite. Diese Möglichkeiten haben mich in den Bann der 3D Welten gezogen. Man kann Wände innerhalb von Sekunden verschieben, hat immer die ideale Beleuchtung und keine architektonischen Zwänge. Es war immer und ist auch heute noch eine Art Spielplatz, auf dem ich Ideen Konzepte und Räume ausprobieren kann.
Ich bin sehr inspiriert von Architekten wie Carlo Scarpa. Seine einzigartige Kreativität und Vorstellungskraft beeindrucken mich sehr. Die Liebe zum Detail und die kleinen Momente in seinen Gebäuden wecken eine solche Begeisterung für Elemente der Architektur, die oft rein funktional oder vergessen sind.
Meine Vorgehensweise ändert sich von Projekt zu Projekt, manchmal beginnt es mit einem groben Plan des Hauses und manchmal ist es ein sehr kleines Detail wie ein bestimmter Schrank, der dann die Inspiration für das gesamte Design des Hauses ist.
Er wird immer mehr zu einem Schwerpunkt für mich. Obwohl ich Architektur schon immer geliebt habe und seit vielen Jahren mit Leidenschaft dabei bin, kam es mir immer ziemlich weit hergeholt und unerreichbar vor, mir vorzustellen, dass meine Entwürfe gebaut werden könnten, da ich keine formale Architekturausbildung habe. Seit meine Arbeit greifbarer und realitätsnäher geworden ist, rückt dieser Traum immer näher und meine Arbeit bewegt sich immer mehr in eine realitätsnahe Richtung und damit zu Häusern und Räumen, die man tatsächlich bauen könnte. Meine Vorstellungskraft ist immer noch ungebremst, aber ich möchte die realen Grenzen und Bedingungen jetzt mehr berücksichtigen. Meine Kreativität lenkt das dann eher auf Details und weniger auf riesige, surreale Gebäude-Konzepte.
Die Technologie ist von grundlegender Bedeutung für meine Arbeit, zusammen mit den sehr talentierten Leuten, mit denen ich zusammenarbeite und die diese neuen Technologien beherrschen. Ich interessiere mich sehr für 3D-Scanning und Augmented Reality. Ich denke, dass sie in Zukunft sehr spannende und nachhaltige Werkzeuge für das Design sein werden. Das Metaverse ist natürlich ein interessantes Thema: Einerseits denke ich, dass es eine fantastische Gelegenheit für Künstler ist, ihre Arbeit und ihr Design in einem größeren Rahmen zu teilen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, mit ihrem Design zu interagieren. So kann man es über eine visuelle Dimension hinaus erleben. Es wäre natürlich wahnsinnig spannend zu sehen, wie meine Häuser und Entwürfe in solchen digitalen Räumen zum Leben erweckt werden und funktionieren. Gleichzeitig habe ich jedoch ein wenig Angst vor dieser Welt, da ich trotz meiner 3D-Arbeiten ein sehr analoger Mensch bin und mit der realen Welt in Kontakt bleiben möchte.
Mir ist es wichtig, verschiedene Räume für verschiedene Aufgaben, Tageszeiten und Momente zu haben. Vor allem während der Pandemie wurde unser Zuhause zu einem Ort, an dem wir plötzlich so viele Dinge erledigen mussten. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, verschiedene Räume mit einer täglichen Arbeits- und Erholungsroutine zu haben. Ich habe zum Beispiel einen bestimmten Stuhl, auf dem ich mein Feierabend-Sudoku mache – dazu außerdem verschiedene Arbeitsbereiche. Das Budget ist potenziell das, was mich im realen Leben am ehesten frustriert. Das gibt es in künstlichen Welten nicht. Das muss ich wohl noch lernen…
So kreativ und experimentierfreudig zu sein, wie möglich und das Konzept im Nachhinein lieber etwas „glattzuziehen“ statt gleich mit zu vielen Limitierungen an die Sache heranzugehen.