Portrait
Fotografin Julia Mittelhamm
Fotografin Julia Mittelhamm über Neuenheim und wie Sie dort landete

Das Interview führte Andreas Stanita
Fotos: Julia Mittelhamm

„Wie schön, dass wir uns in der Weststadt treffen. Dahinten ist ja der Walfisch! Kurz nach dem Schulabschluss war ich bei einer Freundin zu Besuch, die es zum Studieren an den Neckar verschlagen hat. Gemeinsam sind wir dort frühstücken gewesen und ich habe mich auf der Stelle in die Stadt, die Leute und das Frühstückscafé verliebt. So sehr, dass ich sofort Nägel mit Köpfen gemacht habe und hierhergezogen bin: erst alleine, dann in eine WG! So schnell, das glaubst du nicht!“

Viele der Freundschaften, die Julia in den Anfangsjahren geschlossen hat, bestehen auch heute noch. Keine Selbstverständlichkeit denn die Fotografin, deren Bilder bereits in vielen renommierten Wohnzeitschriften abgedruckt wurden, ist in den letzten Jahren viel in der Welt rumgekommen. „Mit meiner Familie habe ich zuletzt mehrere Jahre in Südafrika gelebt, davor waren wir einige Zeit in Singapur. Für mich als Fotografin war die Zeit im Ausland wahnsinnig spannend und prägend. Den Hauptfokus habe ich neben der Porträtfotografie auf Interior Design und Homestories gelegt, da bieten ferne Länder und Kulturen ganz neue Möglichkeiten und Motive.

In der Neuenheimer Altbauwohnung von Mittelhamms findet man neben Bauhaus-Klassikern, Schränken und Vitrinen aus Südafrika allerlei schöne Details. Im Wohnzimmer hängt eine riesige Transportverpackung aus Singapur. „In der Holzbox haben wir ein Bild transportiert, in das wir uns in Hanoi auf den ersten Blick verliebt haben. Wir mussten es einfach mitnehmen und nun hat es sogar die Transportbox an unsere Wand geschafft“, erzählt Julia lachend. Die Wände im Flur sind gepflastert mit großformatigen Fotos der Familie. Jedes einzelne fängt einen Moment voller Lebensfreude ein. So zum Beispiel das Fotos von Julias Sohn, der mit einem Berg Spaghetti auf seinem Teller spielt und die langen Nudeln schon über das halbe Gesicht verteilt hat. „Für mich ist das Schönste an der Fotografie, dass ich Momente festhalten kann, die im Alltagsgeschehen eher untergehen würden. Auf einem Foto lässt sich eine einzige Sekunde mit all ihrer Lebendigkeit einfangen. Das tut gerade in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit wahnsinnig gut.

Auch wenn Julia in den letzten Jahren immer wieder im Ausland gelebt hat, hat sie in Heidelberg ihre Heimat gefunden. „Für mich ist es jedes Mal, wenn wir zurück gekommen sind so, als würde ich einen alten Freund wieder treffen, von dem ich gar nicht gewusst habe, wie sehr ich ihn vermisst habe. Ich mag einfach das internationale Flair der Stadt und zugleich das Gefühl von Geborgenheit, das Heidelberg einem bietet. Obwohl hier viel Wert auf Tradition gelegt wird, entwickelt sich das Leben ständig weiter und bleibt spannend. Auch in Neuenheim hat sich vieles verändert während wir im Ausland waren: Es gibt viele neue Läden und Cafés.“ Ein Geschäft hat Julia bei ihrer Rückkehr besonders neugierig gemacht. Es handelte sich um das Eckhaus direkt am Marktplatz, bei dem die Schaufenster blickdicht verklebt waren. „Ich erinnere mich noch genau, wie ich mir die Nase am Fenster plattgedrückt habe, um zu sehen was da wohl reinkommt. Plötzlich ging die Eingangstür auf und zum Vorschein kam Markus, mein Lieblingskellner aus dem Walfisch. Ich dachte, das gibt’s doch nicht!

Er hat mich Familie Heimburger vorgestellt, die gerade dabei war das neue Büro einzurichten .Mittlerweile sind Ingrid, Fabian und Jannike fester Bestandteil von Julias Neuenheim-Familie. „Jedes Mal, wenn ich an der Ecke vorbeikomme unterhalten wir uns und wenn die Zeit reicht, trinken einen Espresso zusammen. Die gemeinsame Passion für atemberaubende Immobilien, interessante Menschen und geschmackvolle Interieurs schweißt uns zusammen. Manchmal quatschen wir uns richtig fest. Und auch der Laden selbst ist total stylish geworden. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Bilder ich da drin schon geschossen habe. Die Schiebetür, die französischen Leuchten, der coole, grüne Schreibtisch: Atemberaubende Interieurs sind einfach mein Ding – besonders, wenn tolle Menschen darin rumspringen.“ „Heidelberg ist und bleibt meine Stadt: Tolerante, offene Leute, internationale Atmosphäre, gleichzeitig aber super familiär. Genau so hat sie mir mein Vater immer beschrieben. Der hat hier studiert und ständig von der Zeit geschwärmt. Und ich sag’s echt gern: Er hatte Recht: sowas von!“

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